7. November 2013
Die dritte Fachtagung zur Verschuldung in der Schweiz behandelt das spannungsvolle Verhältnis von verschuldeten und bedürftigen Menschen und dem Sozialstaat.
Auf der einen Seite sichert der Staat durch seine Sozialleistungen die materielle Existenz bedürftiger Menschen. Auf der anderen Seite wird der gleiche Staat bei Menschen in Armut und Verschuldung schneller und öfter zum Gläubiger als man meint. Vom Bahnbillett bis zur Stromrechnung, von den Steuern bis zu den Beiträgen für die Krankenversicherung kann es zu offenen Rechnungen gegenüber dem Staat kommen.
Beim Sozialstaat prallen somit durch die Verschuldung bedürftiger Menschen unterstützende und fordernde Interessen aufeinander. Die Tagung beleuchtet die vorhandenen Interessenkollisionen und möchte Wege aufzeigen, wie im Arbeitsalltag der Sozialen Arbeit mit Verschuldung im Sozialstaat umgegangen werden kann. Welche Lösungsmöglichkeiten bestehen, um die Folgen einer Verschuldung beim Steueramt oder bei der Krankenversicherung zu minimieren? Ab wann ist ein staatlicher Gläubiger ein ganz normaler oder vielleicht noch strengerer Gläubiger als die Privatwirtschaft?
Die national ausgerichtete Veranstaltung richtet sich an Fachkräfte der Sozialen Arbeit in Schulden- und Sozialberatungsstellen, an Mitarbeitende von kommunalen, kantonalen und nationalen Behörden und Ämtern, Krankenkassen und anderen Versicherungsunternehmen sowie Kreditinstituten und Inkassobetrieben.